Projekt SCHULE (Phase 2)

Entschulte Evaluation.
Universitäten und Freie Schulen zwischen Differenzierungsanforderung und institutionalisierten Kontrasten

Die Institution Schule ist in ihrer besonders herausgehobenen Position, Individuen einem Behandlungsprogramm zu unterziehen, das diese als gute/schlechte, begabte/nicht-begabte, fleißige/faule Individuen markiert und dies in Zertifikaten bescheinigt, von jeher mit anderen Formen der Evaluation konfrontiert. Das Forschungsprojekt untersucht zwei Institutionen, die ihre Humandifferenzierung auf der Basis unterschiedlicher Prinzipien und Prämissen vornehmen: Freie Schulen zum einen, Universitäten zum anderen. Diese Institutionen, die auf der Basis alternativer theoretischer Überlegungen in Bezug auf Bildung, Lernen und Selbständigkeit operieren, stellen den schulischen Leistungsbegriff in Frage und markieren dessen Grenze. Sie rücken klassische Bildungsideale der Förderung und Forderung von individuellen Menschen in das Zentrum ihrer Differenzierungspraxis. Empirisch untersucht das Projekt, wie in Freien Schulen und Universitäten die Behandlung und Markierung von Personen vorgenommen wird und wie diese zwischen den Akteuren ausgehandelt und angeeignet wird. Mit der empirischen Analyse der Differenzierungspraxis will das Projekt die Befunde der ersten Förderphase – die schulische Humandifferenzierung – noch einmal konturieren.

Personen
Herbert Kalthoff, Prof. Dr. (Leitung) / Tristan Dittrich / Kornelia Engert
Ehemalige Mitarbeiter/innen: Dr. Katrin U. Zaborowski