Theater zwischen Reproduktion und Transgression
körperbasierter Humandifferenzierungen
Das Projekt untersucht das paradoxe Spannungsverhältnis von Theater
zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen im
Gegenstandsbereich des gesamten, die Institution des deutschen Sprechtheaters alltäglich
re/produzierenden Praxiskomplexes – bestehend aus Schauspielschulen, Künstlervermittlungen,
Theaterhäusern und Zuschauer/innen. Hinsichtlich des Phänomenbereichs interessieren dabei
weiterhin Humandifferenzierungen nach Geschlecht und Ethnizität, jedoch in ihrem Zusammenspiel
mit anderen körperbasierten Humandifferenzierungen wie (Spiel-)Alter, Behinderung und
Attraktivität. Auf der Bühne sollen diese körperlichen Differenzmarkierungen schauspielerisch
überwindbar werden. Jenseits dieses Transgressionsversprechens der schauspielerischen Praxis
werden individuelle körperliche Merkmale im Theater jedoch nicht professionell übersehen, sondern
stellen vielmehr zentrale Merkmale der funktionalen Anforderung im Rahmen von habitualisierten
Praktiken der Einstellung, Besetzung und Darstellung auf Seiten der produzierenden Akteure im
Theater dar. Über die kontextuelle Kontingenz von Geschlecht und Ethnizität in der Situation der
Aufführung hinaus, untersucht das Projekt daher die Institution des deutschen Sprechtheaters in
vergleichender Perspektive auf solche Bedingungskonstellationen hin, unter denen Differenzen bei
der Produktion von Kunst und Künstlern überwunden und hervorgebracht werden.
Personen
Friedemann Kreuder, Prof. Dr. / Hanna Voss
Ehemalige Mitarbeiter/innen: Ellen Koban